HPG News   •  12 Mai  2023

Im Januar hat die Stadtverordnetenversammlung einem Magistratsvorschlag für neuen Parkraum im Bereich vor dem Hafentor zugestimmt. Die Bauarbeiten für den „Sternschen Park“, der auf einer städtischen Fläche zwischen der B45 (Am Steinheimer Tor) und den dortigen Bahngleisen entsteht, haben kürzlich begonnen und sollen voraussichtlich Anfang Juni abgeschlossen sein. Dabei entsteht ein provisorischer, kostenpflichtiger Parkplatz für rund 130 Fahrzeuge

Der neue Parkraum soll für Entlastung in den Wohngebieten rund um die Ludwig-Geißler-Schule, die Zeichenakademie, die IHK und im Kinzdorf sorgen. Dort herrscht derzeit erheblicher Parkdruck durch Bewohner und Schüler, aber auch Beschäftigte der Innenstadt. Um Anwohnern das Finden eines Parkplatzes zu erleichtern, werden die Bewohnerparkzonen weiter ausgeweitet. „Insofern war es wichtig, Dauerparkern an dieser Stelle weitere Parkmöglichkeiten zu bieten. Nahegelegene Alternativen wie beispielsweise der Parkplatz am Wallweg sind bereits stark ausgelastet“, erklärt Stadtrat Thomas Morlock.

Der geplante Parkplatz vor Ort wird zunächst provisorisch angelegt, da die DB Netz AG die Fläche des Parkplatzes voraussichtlich ab Mitte 2026 als Baustelleneinrichtungsfläche für den Bau der Nordmainischen S-Bahn benötigt. Entsprechend werden nur die Fahrwege asphaltiert, während die Stellplätze mit einer wassergebundenen Deckschicht aus Felsenkies hergestellt werden. Von der vorhandenen Fußgängerunterführung aus kommend wird überdies die derzeit stillgelegte Rampe in Richtung Parkplatz reaktiviert. „Damit sich Parkende vor Ort auch zu späteren Uhrzeiten sicher fühlen, wird sowohl dieser Gehweg als auch der Parkplatz mit einem neuen Beleuchtungskonzept aufgewertet“, so Morlock weiter.

Die Baumaßnahme befindet sich auf einer städtischen Fläche, entsprechend ist mit keinen größeren Einschnitten in den fließenden Verkehr zu rechnen. Im Rahmen der Anschlussarbeiten an die B45 wird es jedoch kurzzeitig zu geringeren Behinderungen kommen.

Der Name „Sternsche Park“ verweist auf die historischen Eigentumsverhältnisse des Geländes. Vor dem Zweiten Weltkrieg befand sich auf dem Grundstück die Villa der Hanauer Bankiersfamilie Stern. Die Familie wurde während der NS-Zeit enteignet und konnte teilweise in die Schweiz fliehen. Die Villa wurde 1938 zu einem Gebäude der NSDAP-Kreisleitung umgebaut und während des Krieges bei einem Luftangriff zerstört. Nach dem Krieg wurde die Bundesstraße zum Mainhafen durch das Gelände geführt.

Gegenüber befand sich das Anwesen des Tabakfabrikanten Pedro Jung, welches heute als Pedro- Jung-Park bekannt ist. Familie Jung hatte erhebliche Geldmittel neben dem Gebäude für die Stadt und den Geschichtsverein vermacht.